Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

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spezi266
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Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Bin zwar schon wenige Wochen wieder zurück, möchte aber doch ein paar Eindrücke von einer Region, die geradezu exzellent zum Motorradfahren, und wie wir es wollen Adventure- und Off-Road Fahren geeignet ist, wiedergeben.
In den Sommermonaten ist die Ebene von Poti über Kutaisi nach Tbilisi sehr heiß und schwül, aber in den Bergen kann man fast alle gesteckten Ziele verwirklichen. Das ist ja das Highlight so einer Kaukasus-Expedition, und sollte auch die paar Schweisstropfen im Tiefland wert sein.

Angereist sind wir mit 16 Motorrädern im Huckepack, verteilt auf meinem Iveco Hängergespann und mit Evas Landy mit 4 Motorrädern hinter dem Zugwagen. Wegen möglicher Probleme an der Grenze zur Türkei wählten wir die Schiffspassage von Varna (Bulgarien) nach Poti.
DSCN4151.JPG
Unser Schiff war die 40 Jahre alte RORO- Fähre (lädt auch Eisenbahnwaggons) Geroite na Odessa der staatlichen NavBulgar.
Natürlich ist das Transport-Vessel kein Luxus Kreuzfahrtschiff. Der Komfort ist nur sehr spartanisch, und meist sind die ukrainischen Fernfahrer an Deck mehr oder weniger besoffen. Etwas Zeit sollte man auch mitbringen, da die betagte Fähre im Schnitt mit nur 7.6 Knoten ihrem Ziel entgegen tuckert.
Aber es lassen sich auch schöne Momente einfangen, und man ist wirklich manchmal an eine schöne Kreuzfahrt erinnert.
DSCN4162.JPG
In Poti gingen die einfachen georgischen Zollformalitäten nur sehr, sehr langsam vor sich. Schließlich erreichten wir aber doch das Ausgangstor des Hafengeländes, und fuhren Richtung Batumi die Schwarzmeerküste nach Süden.
In einem schönen Föhrenwäldchen am Strand legten wir dann eine Ruhetag ein.
DSCN4170.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Es gesellten sich auch drei russische Motorradfahrer zu uns. Ein Pärchen, Anastasiya und Vladimir auf einer XR 650, und ein GS 800 Driver. So hatten wir einiges zu plaudern, und erste Erfahrungen über Georgien konnten ausgetauscht werden.

Vladimir & Anastasiya
DSCN4173.JPG
An der betagten XR650 war ein Radlager defekt geworden. An Ort und Stelle wurde natürlich die ,,Fachreparatur" durchgeführt.
DSC_1028 (002).JPG
Man sieht mit welchen einfachen Untersätzen und mit nur wenig Ausstattung manche Motorradfahrer zu solchen Touren aufbrechen, und sie auch zu Ende fahren. Die GS800 kämpfte mit Ladungsproblemen.

Auf nach Kutaisi unserem Entladeort. Zuerst war einmal alles Chaos. Zuallererst bin an der starken Steigung zu unserem Hostel auf dem nassrutschigen Kopfsteinpflaster hängen geblieben. Dann war auch noch die Buchung im Hostel Kolga irgendwie nicht durchgeführt worden. Hostel voll, kein Platz für unsere Gruppe. :motz:
Dank der Mithilfe vom Hostelbesitzer, und von unserem immer hilfsbereiten Rowin, konnten wir den Hänger an der Steigung abladen, und die Motorräder ins ca. 2km entfernte Hostel Orange House bringen. Als es auftrocknete, konnte ich auch das entladene Gespann mit rauchender Kupplung aus seiner mißlichen Lage bringen.
Nach und nach trudelten unsere Helden vom Flugplatz her ein, und am Samstag konnte die Tour wie geplant beginnen.

Zuerst ging es Richtung Mestia, vorbei am gewaltigen Enguri Staudamm.
DSCN4174.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Unser erstes Nachtlager wollten wir in einem einsamen Nebental Richtung Abchasia am Ormeleti-Fluss errichten.
Da die Strasse dorthin aber vermurt war beschlossen wir Richtung Mestia weiterzufahren. Ein Teil der Truppe sollte sich ein Nachtlager in Mestia suchen, und der andere Teil suchte einen geeigneten Platz zum campen.

16 Mopeds können einen kleinen Ort wie Khaisi fast zum Überlaufen bringen.
DSCN4179.JPG
Und die kleinen Läden wurden richtiggehend belagert.
DSCN4180.JPG
Wir Camper fanden dann einen wunderschönen ebenen Platz unterhalb der Strasse.
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Eine kleine Holzhütte zum Getränkeausschank stand auf der Einmündung des Feldweges, der zu unserem Camp führte. Dieser Familie gehörte auch die Wiese. Am Abend gab es dann gegen geringes Entgeld Khachapuri, so ein Weissbrotteig mit Käse drauf, die uns auch gehörig mundeten.
DSCN4184.JPG
Am nächsten Morgen aufgesattelt, und weiter ins Nahe Mestia, vorbei an den herrlichen schneebedeckten Peaks der Kaukasus Riesen. Dort stehen die ersten Wehrtürme.
Auf den Hauptstrecken sind die Wegweiser noch zweisprachig beschildert.
DSCN4196.JPG
DSCN4195.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

So noch die Wehrtürme in Mestia.
DSCN4198.JPG
Die Strasse über einen Pass nach Ushguli befindet sich in einem Bauzustand. Der Weg dorthin wird leider betoniert.
Dort gibt es wesentlich mehr dieser Wehrtürme, was auch zum Bekanntheitsgrad beiträgt und den Tourismus steigert.
DSCN4201.JPG
Erst ab Usghuli über den Zagari Pass wird es dann einsamer. An den Pfützen auf der Piste warten tausende von Schmetterlingen.
Beim vorbeifahren fliegen die Horden dann hoch. Am Fuße des Passes errreicht man dann ein ruhiges, verlassenes Tal. Eine ehemalige Kaserne ist aufgegeben, wegen der hohen Lawinengefahr im Winter. Die Piste wird ruppiger, nur eine zweispurige Brücke zeugt noch von ehemaliger Zivilisation.
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Wunderschöne Gebirgslandschaften.
DSCN4208.JPG
Nach toller Fahrt durch die Botanik erreichten wir den ersten richtig besiedelten Ort Mele.
Gleich bei der Einfahrt befindet sich das Guesthouse Rati. Eine nette Familie führt den urtümlichen, kleinen Betrieb.
Ein Kühlschrank, wo man sich mit allerlei Getränken versorgen kann, steht im Garten, und einige Zimmer im Haus warten auf die Gäste. Man kann aber auch auf der Wiese pennen, oder auf der benachbarten Wiese zelten.
So eine richtige Wohlfühloase ist das.
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Das einladende Guesthouse
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Natürlich war der Wirt froh gleich 16 Gäste zu haben.
Und wir haben das auch zusammen ausgiebig bis in die spätere Nacht gefeiert.

Der Eiskasten im Garten. :mrgreen:
DSCN4232.JPG
Die Geschehnisse des Tages wurden ausgiebig diskutiert. Lauter fröhliche Motorradfahrer. :top:
DSCN4218.JPG
DSCN4219.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Manchmal etwas müde, oder nur auf Entspannungsmoment??? ;-)
DSCN4220.JPG
Die Tische reichlich gedeckt. :essen:
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Unsere immer freundlich gute Fee, ... ROWIN :winke:
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Am nächsten Morgen hatte ich einen Platten hinten zu beklagen, und konnte erst mit einiger Verspätung folgen.
Über Lentheki, Tsageri, Ambrolauri und Oni ging es zum Mamisoni Pass. Er wäre mit 2820m einer der höchsten der Region. Leider führt er in die abtrünnige Provinz Südossetien, und daher unpassierbar.
Mal sehen wie weit wir kommen. Nach der zweiten Wasserdurchfahrt noch vor den Serpentinen war Schluss. Die georgische Grenzpolizei wies uns freundlich aber bestimmt zurück.

Manchmal glaubt man in den französischen Westalpen zu sein.
DSCN4245.JPG
Stau am Mamisoni. Alles Kommando kehrt vor der zweiten Wasserdurchfahrt
DSCN4248.JPG
Rowin bei der ersten ,,kleinen Wasserfurt"
DSCN4252.JPG
Da ich heute noch eine gesellschaftliche Verpflichtung habe, beende ich vorerst diesen Bericht.
Aber bald gehts weiter.

Versprochen
Euer Spezi
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

So fuhren wir vom Mamisoni zurück in ein Seitental, wo wir nahe Chiora unter wunderschöner Bergkulisse unser Zeltlager aufschlugen.
DSCN4256.JPG
Auch die Kuh mit der originellen Kolbenglocke durfte nicht fehlen. :mrgreen:
DSCN4258.JPG
Leider ist Georgien durch den Konflikt mit Russland, und den abtrünnigen oder besetzten Provinzen ziemlich zerklüftet.
So mussten wir bis Ambrolauri zurück fahren, um unseren Weg nach Gori weiter zu führen. Das ist die erste Strasse nach Süden, die nicht über Südossetisches Gebiet führt.
Kaum kommt man aus den Bergen heraus wird es sehr heiß.
Da hilft nur ein Bad, wie im Shaori Reservoir.
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Als Zwischenziel vor Gori wollten wir noch Chiatura, eine ehemals für seine Manganvorkommen bekannte Stadt besuchen.
Natürlich sollte eine Fahrt mit den betagten Seilbahnen nicht fehlen. Sie dienen als öffentl. Verkehrsmittel, und transportierten einst die Arbeiter von der Stadt zu den Minen oberhalb in den Bergen. Die Fahrt ist kostenlos aber recht abenteuerlich. Schon der Anblick der Gondeln und der Betriebsstätten lässt ein gewisses Prickeln aufkommen. Von den einst 27 Seilbahnen, sind heute sieben noch in Betrieb.
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Die ,,Bergstation"
DSCN4276.JPG
Als Entschädigung hat man dann aber einen schönen Blick auf die Stadt von oben.
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von theonewhoknowstorock »

:popcorn:
life's a lesson - you learn it when you're through.
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

theonewhoknowstorock hat geschrieben::popcorn:
Back from USA ?

Am Abend machte ein Teil der Truppe halt in Gori. In der Altstadt bezogen wir eine einfache Unterkunft.
Ein Nachtspaziergang nach gutem Essen durfte nicht fehlen. Gori ist die Geburtsstadt von Josef Stalin. Auf dem Weg zum Mausoleum durch einen Park, der mittig einer Boulevardstrasse gelegen ist, waren die Menschen in den Cafes aber mehr mit dem Fussballweltmeisterschaftsspiel Frankreich gegen Belgien beschäftigt. Das Mausoleum würdigten sie keines Blickes.
Also waren wir dort ziemlich allein.
Das Geburtshaus des Diktators wurde einst Stein für Stein abgebaut und in einer Säulenhalle wieder aufgebaut.
Auch eine Statue steht hinter dem Mausoleum, wo aber alle Inschriften entfernt wurden. Gleich daneben befindet sich das Stalinmuseum, das aber wegen fortgeschrittener Stunde schon geschlossen hatte.
5-format3001.jpg
Am nächsten Tag fuhren wir die Heeresstrasse nach Norden, nach Stepantsminda. Sie führt über Gudauri, eines der häßlichsten Schigebiete, die ich jemals gesehen habe, über den 2370m hohen Jvari Pass (Kreuzpass) zur Stadt nahe der russischen Grenze.
Es quälen sich eine Menge LKWs diese Strasse nach Russland hinauf. Auch russische Motorradfahrer sogar mit Harley Choppern kamen uns entgegen. Vladikavkaz - Stepantsminda ist der einzige Grenzübergang wo Russen auf dem Landweg nach Georgien kommen können. Von Abchasien und Südossetien her gibt es nur geschlossene Übergänge. Georgien anerkennt die abtrünnigen Gebiete nicht als autonom an, und weist jeden der aus diesen Gebieten kommt, mit der Begründung Georgien bereits illegal betreten zu haben ab. :polizei:
Die Gebirgslandschaft ist aber wunderschön. Hier am Denkmal der Russisch-Georgischen Freundschaft.
DSCN4280.JPG
Um nach Omalo zu gelangen muss man die Heeresstrasse wieder bis zum bekannten Ananuri Kloster hinunterfahren. Etwas unterhalb des Staudammes gelangt man auf die Strasse, die nach Osten über Tianeti und Akhmeta nach Phshaveli führt, wo die berüchtigte Strecke über den Abano Pass nach Omalo nordwärts abzweigt.
Zuerst windet sich die Strasse durch eine enge Schlucht mit zahlreichen Wasserfällen.
DSCN4288.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Dann windet sie sich in unzähligen Serpentinen den Berg hoch.
DSCN4295.JPG
Oberhalb der Baumgrenze glaubt man schon oben angekommen zu sein.
DSCN4302.JPG
Aber hinter dem Kamm gehts noch in etlichen Serpentinen weiter bis zum Pass.
DSCN4304.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Gleich nach dem Abano Pass geht es in ähnlichem Stil Serpentinen wieder hinunter. Einige Restschneefelder sind zu durchqueren.
DSCN4308.JPG
Als Omalo, ein kleiner Ort mit einigen Wehrtürmen am Abend erreicht wurde, begann ein Gewitter aufzuziehen. In den hohen Bergen zog es die ganze Nacht hin und her. Am nächsten Morgen herrschte wieder eitel Sonnenschein. Vorsichtig fuhren wir die matschige Strecke wieder zurück. Es sind ca. 70km von Omalo nach Phshaveli zurück.
Auf dem Weg nach Tlibisi machten wir am Kloster bei Alaverdi halt. Ich bewachte die Motorräder während die anderen das Kloster besichtigten.
DSCN4309.JPG
Das bin nicht ich, sondern das ist nur ein alter, fauler Hund, dem die Motorräder egal waren.
DSCN4313.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Captain hat geschrieben:manche Bilder liegen quer :ka: hab mir grad den Hals verrenkt :-)
Die Hochformatigen muss man anklicken, dann sollten sie in der Wiedergabe richtig liegen.
:gruebel: :ka: warum :?: :?: :?:
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von TwinBert »

spezi266 hat geschrieben:Die Hochformatigen muss man anklicken, dann sollten sie in der Wiedergabe richtig liegen.
:gruebel: :ka: warum :?: :?: :?:
Ich glaube es liegt daran weil die Bilder im Hochformat aufgenommen wurden, am Handy bzw. am PC demnach quer gespeichert liegen und von der Betrachtungssoftware laut Exif-Daten automatisch beim betrachten gedreht werden. Wenn Du die Fotos hier hochlädst werden die "Querliegenden" Dateien hochgeladen, das Vorschaubild also quer dargestellt und beim anklicken von der Software wieder richtig dargestellt. Um dieses zu verhindern müssten auf Deinem PC die Bilder mit einer Fotobearbeitungssoftware richtig gedreht werden und dann nochmals abgespeichert werden vor dem hochladen.

Ja das mit den Exif-Daten und der Software is so eine Sache, bin gespannt wann die Software beim betrachten der Bilder mich zur Fotografierten Stelle hinbeamt, die GPS Daten wären ja vorhanden :totlach:
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

TwinBert hat geschrieben:
spezi266 hat geschrieben:Die Hochformatigen muss man anklicken, dann sollten sie in der Wiedergabe richtig liegen.
:gruebel: :ka: warum :?: :?: :?:
Ich glaube es liegt daran weil die Bilder im Hochformat aufgenommen wurden, am Handy bzw. am PC demnach quer gespeichert liegen und von der Betrachtungssoftware laut Exif-Daten automatisch beim betrachten gedreht werden. Wenn Du die Fotos hier hochlädst werden die "Querliegenden" Dateien hochgeladen, das Vorschaubild also quer dargestellt und beim anklicken von der Software wieder richtig dargestellt. Um dieses zu verhindern müssten auf Deinem PC die Bilder mit einer Fotobearbeitungssoftware richtig gedreht werden und dann nochmals abgespeichert werden vor dem hochladen.

Ja das mit den Exif-Daten und der Software is so eine Sache, bin gespannt wann die Software beim betrachten der Bilder mich zur Fotografierten Stelle hinbeamt, die GPS Daten wären ja vorhanden :totlach:
Beim Herunterladen waren die hochformatigen gerade. Beim verkleinern mit Tiny Pics waren sie schief, habe sie aber mit dem Programm drehen können. In meinem Ordner Tiny Pics Kaukasus 2018 sind sie jedenfalls gerade.
Na einfach draufklicken, und man kann sie gerade betrachten. DANKE ;-)

LG vom Spezi
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Nun wurde die Hauptstadt Georgiens Tbilisi angefahren.
Ich campte mit kleiner Gruppe am östl. gelegenen See, wo es schöne Platzerl zum Campen und Baden gibt.
Mein Interesse für Städte ist sehr gering, deshalb verbrachten wir den Abend plaudernd an diesem recht schönen Ort.
Vielleicht kann mir Rowin mit ein paar Bildern aushelfen, da ich beschämend feststellen muss, dass ich keine Bilder dort gemacht habe. Vielleicht hat mich doch der Hund am oberen, letzten Bild angesteckt. :oops:

Der ursprüngliche Plan Richtung Lagodekhi, in die Weingegend mit klingenden Namen wie Shirak Valley / Katarkeli Range zu fahren wurde wegen der brütenden Hitze fallen gelassen.
Soll der 2018er Jahrgang noch reifen, wir fahren nach Armenien.
Am Grenzübergang Sadakhlo ging es nur recht schleppend voran. Überhaupt für Europäer mit Fahrzeug muss der Grenzer viel Literatur hinterlassen. Dann noch Geldwechsel und Versicherung abschliessen, bis es endlich Welcome to Armenia hieß.

Im Vergleich zu Georgien ist Armenien das ärmere Land.
Überall Industrieruinen.
DSCN4315.JPG
Am Weg nach Vanadzor gab es einige Baustellen wegen Tunnelrenovierungen. Ein Tunnel war tagsüber gesperrt, und wurde erst nach Feierabend der Bauarbeiter freigegeben. Aber wie. Die Arbeiter machten sich aus dem Staub, und von beiden Seiten fuhr die gestaute Menge an Fahrzeugen gleichzeitig in den Tunnel ein. Im Tunnel dann Chaos. Die Fahrbahn war extrem wellig, nur von einer Raupe eiligst notbegradigt. Es kam wie es kommen musste. Ein Sattelschlepper ist aufgesessen und konnte sich aus seiner misslichen Lage nicht mehr befreien. Wir Bikies waren schnell vorbei, aber auf Eva mit dem Landy mussten wir eine Stunde warten. Dazu gab es noch ein heftiges Gewitter, das wir im nächsten bereits fertig renovierten Tunnel aussaßen.
DSCN4316.JPG
In Vanadzor kamen wir dann im Kirovakan Hotel unter, einem Riesenkasten aus sozialistischer Zeit. Heute wird nur mehr der Nebentrakt benutzt.

Am nächsten Tag ging es weiter zum Sevan See.
Nach Djijan (Dilizhan) fuhren wir nicht im Tunnel, sondern über die alte Passstrasse zum See.
DSCN4319.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Da die westl. Seite des Sees mehr touristisch geprägt ist, fuhren wir das Ostufer entlang. In einem Ort am Ufer war ein Restaurant, wo es köstlichen Fisch zu speisen gab.
Dabei ist der Wirt noch mit einem Kinderbuch zu uns gekommen, das beim Aufklappen der jeweiligen Seite entweder Muhte, Mähte oder Gackerte, um zu wissen was wir essen wollten.
Es kam aber anders. Fast alle wollten ,,Blubb Blubb" :mrgreen:
Das polnische Wort Ryba für Fisch hat er aber auch verstanden. Ist Russisch wahrscheinlich fast gleich oder ähnlich.
Danach wollten wir am Südufer bei Martuni einen Platz zum Campen suchen. Das Südufer ist aber ziemlich sumpfig, und so campten wir etwas südl. vom See nahe einem längst erloschenen 2829m hohen Vulkan.
DSCN4326.JPG
Am nächsten Tag fuhren wir über den Selim Pass zur gleichnamigen Karawanserei. Über den Selim ging auch eine ehemalige Seidenstrasse.
Die Karawanserei ist erstaunlich gut erhalten. Ich kannte solche Objekte aus der Türkei, die schon mehr zu Ruinen verkommen sind.
DSCN4339.JPG
DSCN4337.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Ab diesem Morgen waren wir nur mehr eine kleinere Truppe, da Rowin sich mit Fussraste (Christoph) und Nico nach Bergkarabach verabschiedete. Frank (Lautus), Rainer und Karli waren in Sevan zurückgeblieben, um einen Ruhetag einzulegen. 1190er KTM Robert hatte uns schon nach dem Omalo Trip verlassen, da er geplant hatte eine große Schleife über Azerbaijan, und den Iran, wieder zurück nach Armenien zu machen.
Ich habe dieses WE sehr schöne beeindruckende Bilder von Bergkarabach gesehen. Die Atmosphere in der nicht anerkannten Republik ist sehr freundlich, und auch die Ausstellung des Visums im Stepanakert läuft problemlos ab.
Bei der nächsten Tour werde ich Nagorno-Karabagh sicherlich bereisen. Nur wenn jemand später von Georgien oder dem Iran nach Azerbaijan einreisen will, der sollte einen zweiten Pass besitzen, da mit Stempel von Karabach die Einreise nach Azerbaijan verwehrt wird. Es gibt auch ein Formular, wo der Stempel nicht in den Pass kommt, ist aber fast wurst, da man mit armenischen Stempel auch schon in Feindesland war.
Das sich die beiden Länder in permanentem Kriegszustand befinden merkt man auch auf den Strassen.
Vor Sisian nach dem Ughedzor-Pass kamen uns fünf LKW mit Raketen entgegen. Die Trieblinge waren nur flüchtig mit einer Plane überdeckt.
Der Ughedzor-Pass
DSCN4340.JPG
Von Sisian aus wollten wir Richtung Goris zur berühmtenTatel Monastery fahren. Aber ein heftiges Gewitter umkreiste die Region. Auf der Strasse kam uns das Wasser wie ein Sturzbach entgegen.
So kehrten wir um und übernachteten in Sisian.
Dort besuchten wir am nächsten Tag die etwas wenig imponierenden Wasserfälle.
DSCN4344.JPG
Jedenfalls stimmten Norbert und ich das Lied ,,Don`t worry be happy" an.
An diesem Tag fuhren wir noch bis Yerevan, eine Stadt, die mir noch weniger gefiel als alle Vorangegangenen.
Die Truppe kam in einer Billigabsteige unter, wo das Gepäck in den zweiten Stock getragen werden musste, und wegen Platznot im Zimmer auf dem Balkon gelagert werden musste.
Ich suchte das Weite. Aber ohne Navi war es nicht ganz einfach aus der Stadt herauszufinden. So fand ich noch vor Beginn der Dunkelheit ein Motel. Ich glaube 333 war sein Name. Der Preis war zwar nicht teuer, aber im Zimmer stand ein Lederbett und Spiegel waren an der Decke angebracht. Das Bad hatte fast die Größe zum Joggen.
Ist das ein Puff, dachte ich mir.
Später stellte sich dann anderes heraus. Einige junge Pärchen rückten mit ihren Fahrzeugen heran. Etwa um 1 Uhr früh wurde ich vom Zuschlagen der Autotüren geweckt. Jetzt machten sich alle aus dem Staub.
Das Motel dient jungen Paaren, die noch nicht verheiratet sind, zur Vergnügung. Die ganze Nacht dürfen die Mädels wahrscheinlich nicht aus sein, deshalb wurden sie nach Mitternacht wieder heimgebracht.
Geschlafen habe ich danach ganz gut, und vor allem alleine. :sleep:

Tags darauf ging es zum Mount Aragac, mit 4090m, der höchste Armeniens.
Auf dem Berg befindet sich die Burgruine Hamberd, und ganz oben ein altes Observatorium aus der Sowjetzeit.
DSCN4373.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Chronologisch ist mir jetzt ein kleiner Fehler unterlaufen.
Auf der Fahrt nach Yerevan haben wir noch das Kloster Khor Virap besucht, das mit Aussicht auf den Ararat, der schon in der Türkei liegt, auf einem Hügel thront.
Von Yeghegnadzor kommend erreicht man die Tiefebene bei Yeraskh, wo man nahe der Grenze zu Nakhichevan, einer zu Azerbaijan gehörenden Enklave, vorbeifährt.
Man kann die Stellungen der azerbaijanischen Armee erkennen.
DSCN4351.JPG
Das Kloster Khor Virap
DSCN4357.JPG
Der über 5000m hohe Vulkankegel des Mount Ararat ragt mächtig aus der Ebene. Leider war es am Nachmittag recht dunstig.
Auch der Grenzzaun zur Türkei ist auf dem Bild erkennbar.
DSCN4352.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Aber nun wieder zurück zum nördlich von Yerevan gelegenen Mount Aragac.
Trotz einer Seehöhe, die dem Gipfel des Großglockners entspricht, ließ ich mir es nicht nehmen das alte Observatorium zu erkunden.
Die ehemalige Stromversorgung
DSCN4362.JPG
Es gibt auch zahlreiche Nebengebäude dort oben. Weiß nicht welche Speicher das sind. :ka:
DSCN4369.JPG
In den Kellergängen liegt noch Schnee.
DSCN4368.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Wenn man sich dem Observatorium nähert wird einiges an Elektronikschrott sichtbar.
DSCN4374.JPG
Die Kuppel ist enttäuschend klein. Hat vielleicht die Größe des Guckers in der Urania oder Sternwarte in Wien.
DSCN4375.JPG
Im Inneren des Gebäudes gab es breite Stiegenaufgänge und große Räume. Die Eisenhendelleiter im Hintergrund führt zur Kuppel hinauf.
DSCN4385.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

An der Kuppel ist die Abdeckung nicht mehr vorhanden, der Gucker ist natürlich auch weggeschafft worden.
DSCN4378.JPG
Der Drehkranz ist aber noch vorhanden.
DSCN4379.JPG
Jedenfalls war es für den Spezi ein schönes Gefühl dort zu wandeln, wo einst honorige sowjetische Wissenschaftler ihren Dienst taten. Früher war es vielleicht ein bisserl aufgeräumter. Aber macht ja nichts.
DSCN4366.JPG
Über Gumry fuhren wir an diesem Tag noch zum Arpilic Reservoir, wo wir die die letzte Nacht in Armenien zwischen den Überresten alter Kolchosenstallgebäude verbrachten.
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Am nächsten Tag bei Bavra erreichten wir die Grenze zu Georgien.
Eigentlich ein großer Grenzübergang von der Planung her. Von armenischer Seite wird sogar versucht die Zufahrtsstrasse, die M1 zweispurig auszubauen. Auf georgischer Seite ist die Strasse bis Ninotsminda eine übelste Schlaglochkraterlandschaft.
Die wenigen Fahrzeuge fahren Zick Zack und kreuzen immer wieder unsere Spur. Ich musste mal nachdenken, ... ja in Georgien gibt es eigentlich Rechtsverkehr.
Von Ninotsminda fuhren wir nordwärts an mehreren Stauseen vorbei. Die Piste über einen 2100m hohen Pass zwischen alten erloschenen Vulkanbergen musste erst gefunden werden. Ab Kushchi windet sich eine nagelneue kleine Asphaltstrasse durch die Landschaft. Sie endet aprupt bei einem Zaun, wo man von Security-Leuten schroff zurückgewiesen wird. 500m vor dem Zaun zweigt unscheinbar eine Schotterpiste ab.
Sie führt durch eine beeindruckende, baumlose Landschaft. Die Steigungen sind recht rauh, da der Schotterbelag abgewaschen wurde, und nur mehr die groben Steine des Unterbaues herausragen. Aber manchmal findet sich auch ein Weg neben der Piste, wo das Motorrad nicht mehr so arg durchgerüttelt wird.
Nach dem Pass wird die Piste dann sandiger und es rüttelt nicht mehr so arg.
DSCN4398.JPG
Ein ehemaliger Vulkan
DSCN4391.JPG
Der Tabatskuri-Lake ist erreicht.
DSCN4397.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Knapp vor dem gleichnamigen Ort am See, zweigt rechts die Piste zum 2450m hohen Ughelt Zkhrats Karo ab. Wie der Pass richtig ausgesprochen wird, da habe ich nicht die geringste Ahnung. Jedenfalls ist oben eine Polizeikontrolle mit Containerhäuschen. Wir mussten Pässe und Fahrzeugpapiere abgeben. Das Wetter wurde immer schlechter und wir warteten und warteten. Erst nach 45 Minuten erhielten wir unsere Papiere zurück. Vielleicht wurden unsere Daten mit Rauchzeichen gesendet. Gut für unsere Gisela auf der WR250 war, dass die steilen Serpentinen hinunter nach Bakuriani im vollen Nebel lagen. Sie hat nämlich Höhenangst. :mrgreen:
Etwas durchnässt nahmen wir in dem Wintersportort ein Zimmer an.
Am nächsten Tag war die Etappe von Abastumani über den Zekaris Pass nach Sairme das letzte Highlight für die Zweiwochenteilnehmer.
Die Gegend ist wieder mehr bewaldet, eine wunderbare Gebirgslandschaft tut sich auf. :top:
DSCN4408.JPG
DSCN4405.JPG
Man kann die Lust auf Motorrad nicht nur erahnen.
DSCN4402.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von spezi266 »

Im Kurort Sairme machten wir noch bei einem kurzen Regenschauer ein Päuschen in einem Cafe.
Dort beginnt wieder die Asphaltstrecke, die sich durch ein schmales Tal nach Baghdati windet.
Von dort ist es nur mehr ein Katzensprung nach Kutaisi zum Orange House Hostel, dem Ausgangspunkt unserer Tour.

Für die Zweiwöchler war die Tour nun beendet. Für sie bleiben nur mehr schöne Erinnerungen.
Christian hat auf seiner BMW sogar die georgische Fahne gehisst.
DSCN4411.JPG
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von rowin »

spezi266 hat geschrieben: ...
Vielleicht kann mir Rowin mit ein paar Bildern aushelfen, da ich beschämend feststellen muss, dass ich keine Bilder dort gemacht habe
...
Kommen, sind ja quasi schon unterwegs :winke:
Bringe ich dir Mi (wahrscheinlich) oder Do vorbei, wann halt ein schöner Tag zum Moppi fahren ist.

LG,
Robert
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Re: Kaukasus Expedition 2018 - Georgien-Armenien

Beitrag von zaskarion »

Spezi, klasse Reisebericht mit super Bildern - vielen Dank für's "Mitnehmen"
Beste Grüße aus der Pfalz
Joachim
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