Vorbereitung - KTM LC4 Adventure (Sulak RD04)

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Sulak RD04 und Globebiker unterwegs.
Kommentare dazu bitte im Thread Kommentare zur Rallye

Vorbereitungen
In diesem Thread ist Platz für die Vorbereitungsarbeiten
Was hat wie lange gebraucht, was wird benötigt und welche Schwierigkeiten treten dabei auf.

Kommentare zur Rallye
Hier bitte die jeweiligen Kommentare der anderen Benutzer zur Rallye. Mit kurzer Angabe worauf sich bezogen wird.

Diese Aufteilung soll der besseren Übersichtlichkeit und Lesbarkeit der Reiseberichte dienen und auch für die Reisenden eine leichtere Bedienung von unterwegs sein.

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Sulak RD04
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Vorbereitung - KTM LC4 Adventure (Sulak RD04)

Beitrag von Sulak RD04 »

Nachdem man sich zur Teilnahme an einer Rallye entschlossen hat, folgt gleich die zweitwichtigste Entscheidung: Mit welchem Motorrad will ich fahren?

Die Africa Twin war mir für diesen Zweck erstens zu schwer und zweitens zu schade. Bei dem zu erwartenden Bodenkontakten bleibt von meiner Dicken wahrscheinlich nix mehr übrig... Also blieb mir noch mein treuer Eintopf - die LC4 Adventure.
Ich habe mir das Motorrad 2005 gekauft und bin mit ihr seitdem im italienisch/französischen Grenzgebiet, in Island in Ungarn und in Rumänien unterwegs gewesen. Defekte gab es bisher keine. Naja, in Rumänien ist mir mein roter Rückstrahler abgerissen, das ist aber ein typischen KTM-Leiden ;-)
Vom Fahrwerk und motorisch ist sie noch im Originalzustand. Ich hab auch nicht vor hier etwas zu ändern, da ich mit dem jetzigen Fahrverhalten eigentlich sehr zufrieden bin. Die auffälligsten Änderungen sind daher der hohe Kotflügel und das Cockpit. Den Kotflügel habe ich für Rumänien höher gelegt, da dort mit Schlamm zu rechnen war. Mit dem originalen, niedrigen Kotflügel hätte da das Vorderrad blockieren können. Für Marokko ist dieser Kotflügel zwar nicht notwendig, aber optisch gefällt er mir besser... Auf das Cockpit gehe ich später noch mal genauer ein.
Wolfgang hat sich für eine Teilnahme mit seiner Yamaha WR250 entschieden. Diese ist um ca. 40-50kg leichter als meine LC4 und somit ein völlig anderes Konzept. Mit dem großen Einzylinder werde ich zwar auf Schotterpisten und Verbindungsetappen einen Vorteil haben, aber sobald es technisch anspruchsvoll wird oder in die Dünen geht, wird Wolfgangs Stern aufgehen ;-) Ein weiterer Pluspunkt der LC4 sind die Serviceintervalle: Während bei der WR alle 500km das Öl gewechselt und die Ventile eingestellt werden müssen, kann ich die Rallye ohne (geplantes) Service durchfahren. Für Wolfgang bedeutet das, daß er seine Maschine mindestens zweimal servicieren muß.
Ein leidiges Thema, das uns beide trifft, sind die Luftfilter. Sowohl die Yamaha, als auch die LC4 sind mit Naßluftfiltern ausgerüstet. Dabei handelt es sich um eingeölte Schaumstoff-Filter, die sich bei staubigen Verhältnissen schnell zusetzen. Derzeit gehen wir davon aus, daß wir täglich die LuFis wechseln müssen :rolleyes:

Bild
Sommer 2008

Bild
KTM LC4 Adventure im Originalzustand
Foto von Mitterbauer H.
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Sulak RD04
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Re: Vorbereitung - KTM LC4 Adventure (Sulak RD04)

Beitrag von Sulak RD04 »

Fahrwerkskontrolle

Um böse Überraschungen in der Wüste zu vermeiden, wurde das Fahrwerk des Kürbis komplett zerlegt und kontrolliert. Schließlich hat die LC4 bereits 12.000 km auf der Uhr und wurde dabei recht wenig geschont. Bei der Gabel wurden die Gabelbeine ausgebaut und gereinigt. Das Lenkkopflager habe ich bei der Gelegenheit auch kontrolliert und neu geschmiert. Hier habe ich zwar leichte Laufspuren festgestellt, aber das war bei weitem noch nicht an der Verschleißgrenze.
Die Schwinge machte hier bei weitem mehr Arbeit. Im Gegensatz zu den richten Gatschhupfern hat KTM bei der LC4 eine Umlenkung verbaut. Diese funktioniert genauso, wie die Hebelei bei unseren Twins. Insgesamt sind hier 8 Nadellager zu kontollieren, reinigen und fetten.

Bild
KTM Adventure mit ausgebauter Schwinge

Bei der Kontrolle traute ich allerdings meinen Augen nicht: Der Bolzen, welcher im Rahmen gelagert ist (siehe Foto an der unteren Querstrebe), war fest. Zunächst hab ich kurz gezeifelt. Ist da überhaupt ein Lager eingebaut?!? Ein Blick in die Teilelisten brachte Klarheit: Zwei Nadellager sollten hier für eine reibungslose Bewegung sorgen. Nach einer Stunde Schwerstarbeit hatte ich den Bolzen und die Lager dann aus dem Rahmen gedroschen. Nach ein paar Tagen hatte ich die passenden Ersatzteile in den Händen. Noch schnell ein Spezialwerkzeug gebastelt und schon waren die neuen Lager und Dichtringe eingepresst.Der Rest war dann ein Kinderspiel. Federbein und Schwinge wieder eingebaut, sowie die Umlenkung mit den dazugehörigen Bolzen fixiert.
Im Nachhinein ist mir jetzt klar, was da letztes Jahr ganz leise gequietscht hat. Diese Lager wurden meiner Meinung nach im Werk schon trocken eingebaut, haben also ihr (kurzes) Leben lang kein bisschen Fett gesehen. Ich weiß, das ist jetzt wieder eine Wohltat für alle KTM Kritiker unter euch, aber ich denk mir: Erstaunlich, daß das Teil diese Belastung 3 Jahre und 12.000 km lang durchgehalten hat! Die neuen Lager hab ich aber vor dem Einbau trotzdem gefettet ;-)

Bild
Umlenkung zusammengebaut

Vor dem Zusammenbau habe ich noch die Feder des Federbeins etwas weiter vorgespannt. Das geht im ausgebauten Zustand definitiv leichter... Weiters wurde der Hauptständer demontiert und der Seitenständer durch einen stabileren ersetzt. Für diesen fehlt noch eine große Auflagefläche. Im Sand ist er sonst nutzlos.

Bild
Adventure light

Auf diesem Foto sieht man übrigens schon den ersten Versuch einer Cockpit-Halterung...
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Re: Vorbereitung - KTM LC4 Adventure (Sulak RD04)

Beitrag von Sulak RD04 »

Das Cockpit

Für eine Rallye benötigt man zwecks Orientierung etwas mehr als einen normalen Tacho. Normaleweise hat man ein sogenanntes Roadbook mit mehr oder weniger genauen Entfernungsangaben.
Um dieses Roadbook immer im Blickfeld zu haben, ist ein Roadbookhalter im Cockpit notwendig. Diese gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen und von unterschiedlichen Herstellern:

Elektischer Roadbookhalter von MD
Manuelle und elektrische Roadbookhalter von Touratech

Da die Entfernung in den Roadbooks meist auf 50 oder gar 10m genau angegeben ist, benötigt man einen ebenso genauen Tacho. Manche verwenden dafür auch einen Fahrradtacho, aber da ist mir persönlich die Schrift zu klein, um sie während der Fahrt sicher ablesen zu können. Ich habe mich daher für eine Kombination aus IMO 100R50 Rallye von Touratech und einem ICO Rallye 2000 entschieden.
Der Träger auf dem diese drei Geräte befestigt sind, ist großteils eine Eigenkonstruktion. Lediglich einen Verbindungswinkel habe ich über Dirtbike bezogen und entsprechend abgeändert.

Bild
Cockpitträger

Fertig zusammengebaut sieht das Ganze dann so aus:

Bild
Frontansicht

Bild
Seitenansicht

Auf dem letzten Foto kann man recht gut die Gummi-Metall-Elemente erkennen, die ich zur Schwingungsdämpfung verbaut habe. Diese sollen die Elektronik in den Geräten vor ungesunden Vibrationen schützen. Lediglich Touratech schreibt eine Montage ohne Schwingungsdämpfer vor.
Laut Reglement ist auch ein GPS Navigationsgerät vorgeschrieben. Dieses bringe ich auf der Mittelstrebe am Lenker an. Die Spannungsversorgung wird irgendwo im Cockpit verbaut. Das Thema Elektrik inklusive Lenkerfernbedienungen und Radsensoren folgt in den nächsten Tagen...
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